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In diesem Jahr feiert Mank 25 Jahre Stadterhebung mit einem abwechslungsreichen Programm.
Am 07. Mai 1987 wurde im NÖ Landtag die Stadterhebung von Mank beschlossen. Seither hat sich die junge Stadt mit vielen Gesichtern dynamisch weiterentwickelt. Mit zahlreichen Veranstaltungen feiern die Mankerinnen und Manker ihren Ort: Beim Volksmusikfestival „AufhOHRchen“ und beim Senioren-Landeswandertag werden mehrere Tausend Besucher erwartet. Im Mai findet die Angelobung der Melker Pioniere statt und im Herbst gibt es neben dem City Rock Festival die Vorstellung des Zeitzeugen-Buches und eine Sonderausstellung im Heimatmuseum zu 25 Jahren Stadt. In einem Fotowettbewerb werden zu Jahressende die besten Bilder prämiert. Für die vielen Besucherinnen und Besucher und für die Mankerinnen und Manker werden Stadtpark und Heimatmuseum attraktiviert. Mit den „Manker Genussgasserln“ soll ein kulinarischer Rundgang durch Mank entstehen.
Foto: Freuen sich auf 25 Jahre Stadt: v.l. BGM Martin Leonhardsberger, Stefan Baumann und Gerlinde Essletzbichler die beide im Jahr 1987 geboren sind und BGM a.D. Hans Oliver Godderidge.
25 Jahre Stadt – die Programmschwerpunkte
17. August: Senioren-Landeswandertag
15. September: City Rock Festival
09. November: Präsentation Zeitzeugen-Buch
Herbst 2012: Sonderausstellung im Heimatmuseum und Preisverleihung Fotowettbewerb „25 Jahre Stadt“
Interview mit BGM a. D. Hans Oliver Godderidge
Wie ist es zur Stadterhebung gekommen ?
In der Stadterhebungsurkunde ist Folgendes zu lesen: „Die Erhebung zur Stadtgemeinde erfolgt in Anerkennung der wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Bedeutung der Gemeinde für das mittlere Alpenvorland sowie in Würdigung des Auf- und Ausbauesder kommunalen Einrichtungen in den letzten Jahrzehnten.“ Ein Großteil dieser wichtigen Voraussetzungen wurde bereits von meinem Vorgänger Altbürgermeister Leopold Eigenthaler geschaffen. Mank war Zentralort der Gruppe II, Sitz des Bezirksgerichtes, eines Notariats, der Bezirksbauernkammer und des Gemeindeverbandes für Umweltschutz und Abgabeneinhebung im Bezirk Melk als überregionale Einrichtungen, Mank als Schulstandort- Volksschule, Hauptschule, Polytechn. Schule, Musikschule – Standort einer großen Molkerei, eines Landespensionistenheimes, eines Rathauses mit großem Festsaal und einer Zentralsportanlage trugen dazu bei, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 7.Mai 1986 einstimmig beschloss, den bereits fertiggestellten Antrag zur Stadterhebung von Mank einzureichen. Genau 1 Jahr später, am 07. Mai 1987 hat der Landtag von Niederösterreich die Marktgemeinde Mank zur Stadtgemeinde erhoben. Nicht unerwähnt möchte ich auch die Verdienste von ÖKR Franz Greßl lassen, der zu dieser Zeit Abgeordneter des NÖ Landtages war und als Manker nicht unwesentlich zum Gelingen der Stadterhebung beigetragen hat. Ich hatte als junger Bürgermeister mit meinen damaligen Gemeinderäten die Ehre, das große Vorhaben der Stadterhebung von Mank zu einem glücklichen Abschluss zu bringen.
Wie haben Sie die Stadterhebung persönlich erlebt ?
Als am 07. Mai 1986 der einstimmige Beschluss des Gemeinderates erfolgte, den Antrag zur Stadterhebung von Mank einzureichen, wurden alle Gemeinderäte verpflichtet, diese Antragstellung nicht publik zu machen. Kirchturmdenken und Rivalität zwischen einigen Nachbargemeinden und Mank gaben dazu, wie sich Gott sei Dank zu spät herausstellte, Anlass. So konnte ich am 07.Mai 1987 mit Altbgm. Eigenthaler, dem Gemeinderat und den Angestellten der Gemeinde in das NÖ Landhaus nach Wien zum Stadterhebungsbeschluss fahren. Es war für alle ein erhebender Augenblick, als Landtagsabgeordneter Franz Greßl den Antrag zur Stadterhebung vorbrachte und der NÖ Landtag unter Vorsitz von Altlandeshauptmann Siegfried Ludwig einstimmig beschloss, Mank zur Stadt zu erheben. Hier erfuhren wir auch, dass einige Nachbarbürgermeister – Gott sei Dank zu spät – dagegen Einspruch erhoben hatten. Die Folgen davon waren heftige mündliche und schriftliche Auseinandersetzungen. So hatte die Presse wochenlang Stoff für seitenweise Artikel. Heute haben sich die Wogen geglättet und man kann von einer sehr guten Zusammenarbeit der ganzen Region sprechen. Die Stadterhebungsfeiern wurden vom 5. September bis 25. Oktober 1987 mit einem Festprogramm ausgestaltet. Besondere Höhepunkte waren der Festumzug der Landwirtschaft und des Gewerbes unter dem Motto: Mank einst und heute“ am 27. September, ein einstündiger Auftritt meinerseits im Österr. Rundfunk zur Stadterhebung und als Höhepunkt die Stadterhebungsfeier am 25. Oktober 1987. Die Vorbereitungen dieser Feier waren enorm. War doch alles vertreten was Rang und Namen hat. Bundespräsident, Landeshauptmann, Landeshauptmannstellvertreter, Bischof, oberste Richter, NÖ Militär- und Gendarmeriekommandant, Abgeordnete des Bezirkes, Bezirkshauptmann - nur um einige zu nennen – waren anwesend. Der Festsaal war übervoll! Mit der Überreichung der Stadternennungsurkunde im Beisein vieler Mankerinnen und Manker waren aber alle Mühen und Plagen vergessen. Ein historischer Tag ging feuchtfröhlich zu Ende !
Wie sehen Sie die Entwicklung von Mank seit der Stadterhebung ?
Ich stand ja erst am Beginn meiner Bürgermeistertätigkeit, im November 1984 vom Gemeinderat gewählt, sollte meine Amtszeit bis Juni 2004, also fast 20 Jahre dauern. Eine Zeitspanne, in der viel geschehen ist. Mank hatte bei der Volkszählung 1981 (nur Hauptwohnsitzer) 2664 Einwohner, heute über 3110. Es war immer mein Bestreben, Grundstücke für Gewerbe und Siedler zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellen zu können. Nur dadurch war es möglich, dass Mank einen enormen Aufschwung erlebt hat. Sehr viele Häuser und Wohnungen konnten dadurch gebaut werden. Dies hatte einen dementsprechenden Bevölkerungszuwachs zur Folge, aber auch einen großen kommunalen Aufwand. Diese Tradition wird bis heute erfolgreich fortgesetzt. Der Kindergarten wurde auf 5 Gruppen ausgebaut, ein großer Hauptschulturnsaal errichtet, die Volksschule generalsaniert, ein neues Landespensionistenheim gebaut und das alte Heim in ein Caritas-Behinderten-Wohnhaus umgebaut. Ein neues Feuerwehrhaus und ein Amtsgebäude für den Gemeindeverband für Umweltschutz und Abgabeneinhebung im Bezirk Melk entstanden. Die Kläranlage musste erweitert werden, ebenso das Kanalnetz. Von enormer Bedeutung war die Errichtung einer eigenen Ortswasserleitung – viel Glück dabei, dass genügend Wasser auf eigenem Gemeindegrund gefunden wurde. Seit 2011 gibt es bereits einen 3. Brunnen zur Sicherung der Wasserversorgung. Seitens der EVN wurde ein Biomasse-Fernwärmewerk mit dem dazugehörigen Leitungsnetz errichtet. Fast alle Straßen des Ortsgebietes mussten bzw. müssen noch saniert werden, dazu noch viele neue Siedlungsstraßen. Leider gab es auch Rückschläge: Aus wirtschaftlichen bzw. staatlichen Reformen wurden die Molkerei und das Bezirksgericht geschlossen und die Bezirksbauernkammer nach Melk verlegt. Erwähnen möchte ich aber auch die Gründung des Vereins „Stadtmarketing Mank“ vor 15 Jahren, dessen Ziel es ist, einen attraktiven Wirtschaftsstandort und Wohnort zu schaffen. Dieser Verein hatte immer meine vollste Unterstützung. Stadtrat Kalteis sagte über das Stadtmarketing: „Kühe kann man nicht nur melken, man muss sie auch füttern“. Trotzdem war es nicht immer einfach, mit Gemeinderats-beschluss Geld zur Verfügung zu stellen. Auf Initiative des Vereines wurde der Manker Wertschein sowie die Mank-Card eingeführt, der Michaelikirtag wieder belebt, neue Betriebe gegründet und dadurch Arbeitsplätze geschaffen. Mank hat heute über 1200 Arbeitsplätze und rund 115 Betriebsstätten. Die Folge: höhere Steuereinnahmen für die Gemeinde. Ob diese positive Entwicklung unserer jubilierenden Stadt direkt mit der Stadterhebung vor 25 Jahren in engerem Zusammenhang steht, wage ich nicht zu sagen, eines jedoch ist gewiss – die Arbeit für Mank und seine Bevölkerung hat sich gelohnt. Die Aufwärtsentwicklung der Stadt Mank wurde seit 2004 positiv fortgesetzt: Der Umbau des Rathauses, ein 5-gruppiger Kindergarten, Polytechnische Schule Mank-Melk - neu, 115 Alpenland-Wohnungen wurden errichtet, das Alpenvorland-Center mitten im Ort wurde eröffnet und für 2012 soll das Betreute Wohnen an die neuen Mieter vergeben werden. Ich wünsche meinem Nachfolger und den Verantwortlichen unserer jungen Stadt weiterhin viel Schaffenskraft und Freude zur erfolgreichen Aufwärtsentwicklung unserer Stadt Mank.
27.12.2011
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